Stipendiatin Levka mit ihrem Feline Holidays Global Engagement Scholarship Zertifikat

Stipendiatin Levka Paulsen

Levka macht ihren konsekutiven Master in Betriebswirtschaft an der Fachhochschule in Kiel und wurde im Hinblick auf ihren bevorstehenden Auslandsaufenthalt für das Feline Holidays Global Engagement Scholarship 2024 ausgewählt. Im Rahmen ihres Auslandssemesters am Molde University College in Norwegen hat sie die einzigartige Gelegenheit, ihre akademischen und persönlichen Horizonte zu erweitern.

Im Bachelor hat Levka Soziale Arbeit studiert, abgeschlossen und anschließend im Bereich der sozialen Altenhilfe gearbeitet. Beruflich strebt sie eine Leitungsposition in sozialen Einrichtungen für Menschen mit Demenz an. Das Auslandssemester ist für sie eine wichtige Etappe auf diesem Weg. Da Norwegen für seine fortschrittliche soziale Infrastruktur bekannt ist, ist sie gespannt darauf, von diesem Wissen zu profitieren und neue Erkenntnisse zu gewinnen, die ihr auf ihrem beruflichen Weg zugutekommen werden.

Darüber hinaus bietet Norwegen eine atemberaubende Naturkulisse, die Levka unbedingt erkunden möchte. Durch ihre Hobbys wie Laufen, Wandern und Snowboarden möchte sie die Schönheit dieses Landes erleben. Gleichzeitig hofft sie, während ihres Aufenthalts in Norwegen Freundschaften mit Menschen aus verschiedenen Teilen der Welt zu schließen, neue Perspektiven kennenzulernen und eigenständiger sowie selbstbewusster zu werden.

Wir wünschen ihr viel Erfolg dabei und sind sehr gespannt auf ihre Berichte aus Norwegen!

Der Halbzeitbericht von Levka ist da:

Am 10. August bin ich in der kleinen Stadt Molde direkt am Meer und den Fjorden angekommen. Ich wurde von den ehrenamtlichen Mitarbeitern der Uni abgeholt und nachhause gebracht. Zuhause war ab dann eine Vier-WG im 6. Stock eines Studentenhauses. Ich lebe mit drei großartigen Jungs/ Männern aus Polen, Dänemark und Deutschland zusammen. Wir teilen uns eine Küche. Mit der WG habe ich unglaubliches Glück, da wir gegenseitig Rücksicht nehmen und viel Zeit gemeinsam verbringen.

Nach 2 Wochen mit Veranstaltung für Neuankömmlinge, startete die Uni. Ich habe vier Kurse aus unterschiedlichen Themenschwerpunkten, die mich aufgrund der Sprache und der Didaktik sehr fordern. Dennoch habe ich Freude daran, weil ich merke, wie ich immer besser werde im Sprechen und darin Aufsätze auf Englisch zu schreiben.

Ich bin mit der Intention hergekommen offener zu sein. Ich habe gemerkt, dass ich das bin und wurde auch ebenso offen von allen empfangen. Ich habe bereits viele Leute aus unterschiedlichen Ländern kennengelernt. Jedoch wurde und ist mir immer bewusster, dass Freundschaft dann doch nochmal anders ist und nicht selbstverständlich. Mit meinen Mitbewohnern habe ich schon eine Freundschaft aufgebaut, außerhalb fällt es mir dann doch noch schwer neue Menschen in meinem Leben zu zulassen. Ich bin gespannt, wie sich das die nächsten Monate entwickeln wird.

An Aktivitäten fehlt es mir hier nicht. Auf der einen Seite sind dort die neuen Routinen wie laufen, schwimmen, Frisbee Golf und Volleyball und auf der anderen Seite die Ausflüge und Dinge außerhalb der Reihe. Dazu gehören viele wunderschöne Wanderungen durch Norwegens Natur, Städte Trips nach Kristansund, Trondheim oder Ålesund, außerdem einen Kurzurlaub über meinen Geburtstag im Norden bei Tromsø sowie einen Surfurlaub in Hudavika. Es bringt Spaß so viel neue Sachen auszuprobieren und immer wieder mit neu zusammengewürfelter Konstellation an Leuten unterwegs zu sein.

Für die nächsten Monate stehen noch einige Dinge auf meiner Wunschliste, z.B. habe ich noch keinen Elch gesehen, einige Wanderungen, die Klausurenphase gut meistern, Besuche aus der Heimat, Snowboard fahren und natürlich die Menschen hier besser kennen zu lernen.

Levka Paulsen Bilder aus Norwegen

Abschlussbericht: Wohin hat mich mein Auslandssemester gebracht?

Als ich Anfang 2025 entschied, mich für ein Auslandssemester zu bewerben, wollte ich so weit wie möglich weg. Mexiko vielleicht? Doch schnell merkte ich, dass dies nicht mein innerer Wunsch war. Für Mexiko gab es zudem einige Barrieren: Ich spreche kein Wort Spanisch, und die Partneruniversität liegt mitten im Land, weit entfernt vom Meer.

Als ich erneut über die Wahl meines Studienortes nachdachte, wurde mir bewusst, dass ich eine kleine Stadt in schöner Umgebung und in Meeresnähe bevorzugte. Skandinavien erschien mir perfekt. Nach eingehender Recherche zu allen Partneruniversitäten in Skandinavien entschied ich mich schließlich für die Hochschule in Molde. Die Hochschule ist mit etwa 2.500 Studierenden klein, bietet jedoch ein umfangreiches Angebot an Services, Aktivitäten und Veranstaltungen für internationale Studierende.

Der Bewerbungsprozess begann über meine Heimatuniversität. Dort wies man mich darauf hin, dass Norwegen ein sehr teures Land sei, insbesondere was Lebensmittel angeht. Ich war mir nicht sicher, ob ich das finanziell stemmen konnte, und begann, mich über Stipendien zu informieren. Das war nicht einfach: Mein Lebenslauf ist nicht geradlinig. Nach der Realschule absolvierte ich das Fachabitur, dann einen Bachelor in Sozialer Arbeit, arbeitete zwei Jahre und entschied mich anschließend für einen Master in Betriebswirtschaft. Ich bin stolz auf meinen Werdegang, doch erfüllte ich damit die Förderbedingungen vieler Stipendien nicht.

Nach längerer Recherche stieß ich auf das Stipendium von Feline Holidays. Ich war überrascht, ein solches Angebot von einem privaten Unternehmen zu finden, aber ein Versuch war es wert. Der Bewerbungsprozess verlief unkompliziert, und nach einiger Zeit erhielt ich die Zusage – ebenso wie die Bestätigungen von Erasmus und der Universität in Molde. Damit war die finanzielle Grundlage geschaffen, und ich konnte mit der Planung beginnen: Bucketlist, Packliste, Ausflugsziele – die Vorfreude stieg.

Anfang August ging es endlich los: Mit dem Flugzeug nach Molde. Dort wurde ich von ehrenamtlichen Studierenden abgeholt und zu meiner Wohnung gebracht. Ich lebte in einer Vierer-WG mit Studierenden aus Dänemark, Polen und Deutschland – für mich die perfekte Wohngemeinschaft.

Die erste Zeit war aufregend, vollgepackt mit Veranstaltungen der Universität und angeschlossenen Organisationen: Partys, Wanderungen, Barhopping, Turniere – es war für jeden etwas dabei. So fand ich schnell Anschluss. Bald begann auch das Studium. Ich belegte vier Kurse. Der Unterricht auf Englisch war ungewohnt und fordernd, da die Lehrmethoden sich stark von meiner Heimatuniversität unterschieden. In Molde lag der Fokus auf viel Lesen, Aufsätzen und Hausaufgaben. Das war eine Umstellung, aber durch die Zusammenarbeit mit internationalen Studierenden wurde das Lernen erleichtert.

Die Hochschule verfügte über eine Cafeteria, eine Bibliothek, viele Lernräume und ein kleines Fitnessstudio für Studierende. Mein Studium beanspruchte mich zeitlich moderat, sodass genügend Freizeit blieb. Ich probierte neue Hobbys wie Volleyball, Frisbeegolf und Stricken aus, nahm aber auch alte Leidenschaften wie Fitness, Fußball und Snowboarden wieder auf. Durch diese Aktivitäten kam ich mit vielen Menschen in Kontakt, vor allem mit den internationalen Studierenden.

Trotzdem plagte mich im zweiten Monat starkes Heimweh. Ich fühlte mich, als hätte ich keine richtige Bezugsperson in Norwegen. Doch dieser Zustand war nur vorübergehend. Mit der Zeit fand ich Menschen, die mir ans Herz wuchsen: eine Laufgruppe, Wanderfreunde und vor allem meine Mitbewohner. In unserer WG spielten wir regelmäßig Spiele, gingen zusammen aus, spazieren oder an den Strand. Stück für Stück entstanden wertvolle Freundschaften.

Ein besonderes Highlight war der Besuch meiner Freunde aus der Heimat im Oktober. Es war wunderschön, ihnen mein Leben in Norwegen zu zeigen.

Zu meinen unvergesslichen Erlebnissen zählen vor allem die Wanderungen in der norwegischen Natur. Die Übernachtungen in kleinen Holzhütten mitten im Nirgendwo waren besonders eindrucksvoll. Oft ging ich alleine los und kehrte nach einer Nacht in der Einsamkeit voller sozialer Energie in den Trubel zurück. Auch die Besuche in Städten wie Ålesund, Åndalsnes und Trondheim bleiben mir in Erinnerung: Das Bummeln durch Gassen, Besuche in Secondhandläden und Cafés waren immer ein Genuss.

Ein weiteres Highlight war mein Geburtstag in Tromsø, ganz im Norden Norwegens, den ich mit Freunden aus Deutschland feierte. Die Stadt ist bekannt für ihre Nordlichter, und wir hatten das Glück, diese magischen Lichter zu sehen.

Ende November begann mit dem ersten Schnee die Prüfungsphase. Die Wochen davor verbrachte ich hauptsächlich in der Bibliothek mit Meerblick und konzentrierte mich auf das Lernen. Ich bestand alle Prüfungen mit sehr guten Noten. Ob sie leichter oder schwerer als die in Deutschland waren, kann ich nicht genau sagen – sie waren auf jeden Fall anders, vor allem digitaler. Besonders gefallen hat mir eine Hausarbeit, die ich über neue Organisationsformen im Dienstleistungssektor schrieb.

Nach den Prüfungen blieb mir noch etwas Zeit, bevor es zurück nach Hause ging. Diese Zeit war gefüllt mit Weihnachtsaktivitäten, gekrönt von einem festlichen Drei-GängeMenü und einem Geschenketausch in der WG sowie einem Abschiedsbesuch in Oslo.

Kurz vor Weihnachten kehrte ich zurück nach Deutschland. Es war wunderschön, aber auch seltsam, nach so einer ereignisreichen Zeit in den gewohnten Alltag zurückzukehren. Nach einigen Wochen stellte sich jedoch ein Gefühl tiefer Zufriedenheit und Dankbarkeit ein – sowohl für die Zeit in Norwegen als auch für mein Leben in Deutschland mit all den lieben Menschen um mich herum.

Die Erfahrungen in Norwegen haben mich nachhaltig geprägt. Sie haben meine Wertschätzung für Freunde und Familie gestärkt und mich selbstbewusster gemacht. Natürlich gab es viele Faktoren, die diese Erfahrung ermöglicht haben, aber Feline Holidays war einer davon. Vielen Dank, dass ihr mir die Chance gegeben habt, mit einem leichteren Herzen nach Norwegen zu fliegen.

Geschrieben von Levka Paulsen

Levka Paulsen Bilder aus Norwegen