Stipendiat Joshua mit seinem Feline Holidays Global Engagement Scholarship Zertifikat

Stipendiat Joshua Senne

Joshua macht seinen Master in International Development and Economics an der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) in Berlin und wurde für das Feline Holidays Global Engagement Scholarship 2024 im Hinblick auf seinen bevorstehenden Auslandsaufenthalt ausgewählt. Er absolviert ein Praktikum im klimapolitischen Bereich der UN (UNFCCC) und geht für sechs Monate nach Panama.

Nachdem Joshua sein Masterstudium fast abgeschlossen hat und als Student für das NewClimate Institute sowie das Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) tätig war, möchte er nun weitere Erfahrungen in seinem zukünftigen Arbeitsfeld sammeln, bevor er seine Masterarbeit schreibt. Da er sich sehr für Wirtschafts-, Klima- und Umweltfragen interessiert, freut er sich besonders, ein Praktikum am Regional Collaboration Centre (RCC) für Lateinamerika des UNFCCC erhalten zu haben.

An der Universität hat Joshua jede Gelegenheit genutzt, um sich durch eigene Projekte zusätzliches Wissen anzueignen und die internationale Klimathematik überall zu integrieren, wo es möglich war. Im Jahr 2022 verbrachte er sieben Monate in Kolumbien, wodurch sein Interesse und Wissen über Lateinamerika und die spanische Sprache stark zugenommen haben. Er freut sich darauf, in Panama beide Interessen vereinen zu können.

Das Praktikum wird für ihn mit Sicherheit eine bereichernde Erfahrung, und wir wünschen ihm viel Erfolg dabei. Wir sind sehr gespannt auf seine Berichte aus Panama!

Der Halbzeitbericht von Joshua ist da:

Collage von Joshua Senne Bilder aus Panama

Nur 2 Tage vor Praktikumsbeginn kam ich in Panama an. Aus dem Sommer in Deutschland, in den Dauersommer in Panama. Denn als ich hier ankam und aus dem Flughafengebäude heraus ging, hatte ich das Gefühl gegen eine Wand zu laufen. 30°C und 90% Luftfeuchtigkeit zur Begrüßung, da musste man sich erstmal dran gewöhnen. Wenn auch schweißgebadet, kam ich, froh hier zu sein, in meinem Zimmer an, das ich für die ersten Tage gemietet hatte. Glücklicherweise fand ich recht schnell ein WG-Zimmer mit 2 lieben Mitbewohnerinnen aus Panama und Venezuela. Das machte den Einstieg natürlich leichter und sollte mir in den darauffolgenden Monaten beim regelmäßigen Spanisch sprechen helfen.

Bei meinem Praktikum am RCC LatAm wurde ich mit offenen Armen empfangen. Panama ist eine große, US-amerikanisch anmutende Stadt. Sie hat eine riesige Skyline und die meisten Menschen bewegen sich mit großen Autos fort. So ist auch das Büro, in welchem ich arbeite, im 17. Stock eines dieser Hochhäuser. Aus riesigen Glasfenstern kann man dort das Meer und die Stadt betrachten und muss aufpassen, dass das einen nicht vom Arbeiten ablenkt. Schnell wurde ich eingearbeitet in die beiden aktuellen Hauptarbeitsthemen:

NDCs 3.0 (Nationally Determined Contributions): Hier geht es um die dritte Runde der nationalen Klimabeiträge, zu welchen sich alle Länder im Rahmen der Pariser Klimakonferenz verpflichtet haben. Im nächsten Jahr müssen die geupdateten Beiträge eingereicht werden, und bei der Erstellung unterstützt das RCC LatAm die Länder im Lateinamerikanischen Raum.

Article 6: Ebenfalls unter der Pariser Klimakonferenz beschlossen, gibt es den Artikel 6, welcher sich darauf fokussiert einen, unter der UN regulierten, CO2-Handelsmarkt zu erschaffen. Das Ziel ist es, dass Länder, Unternehmen und Personen mit Treibhausgaszertifikaten handeln können. Das ist ein kritisches Thema, denn es ist schwer dieses Instrument korrekt zu benutzen. Oft wird es falsch benutzt und führt eher zu Greenwashing als zu der so notwendigen Reduzierung von Treibhausgas-Emissionen. Auf der anderen Seite ist es ein Instrument, dass die Länder des globalen Südens dabei unterstützt Geld zu erhalten, von den Ländern des globalen Nordens, welche hauptsächlich für den Klimawandel verantwortlich sind.

Ich bin in beiden Themen sehr involviert und extrem froh so viel lernen zu können. Ende August durfte ich sogar an einer Konferenz zu den neuen NDCs in Bogotá in Kolumbien teilnehmen.

An den Wochenenden unternehme ich gerne Ausflüge, denn Panama hat viel zu bieten. Man kann mit einer Fähre wie mit einem Taxi zur nächsten Insel fahren, man kann Bootsausflüge machen, um Wale und Delfine zu sehen, man erreicht in einer Autostunde die Karibik, oder man bleibt in der Stadt und besucht Museen oder geht sich die Schleusen des Panama-Kanals anschauen. Es gibt viel zu erleben und noch mehr leckere Restaurants und Imbisse, die man ausprobieren möchte.

Auch wenn ich mich an die stetige Hitze und Luftfeuchtigkeit erstmal gewöhnen musste, bin ich sehr froh hier zu sein. Ich habe viele nette und hilfsbereite Menschen kennengelernt, mein Spanisch verbessert sich Woche für Woche und das Praktikum bringt mich einen großen Schritt weiter.

Ach, oh wie schön ist Panama!